Kurznachrichten – Februar 2014

– AUF DEN KNIEN?- Samstag 4. Juni im XVII. Arrondissement in der Kirche Sainte Odile in Paris werden eine Jesuskind – und eine Sankt Theresa-Statuette zerbrochen am Boden aufgefunden. Was kein Was kein Wunder ist, sondern das Werk eines Individuums, das in demselben Elan den Altar beschädigt, Kandelaber zerbrochen und das Weihwasser ausgeleert hat. Am 13. Dezember im XVI. Präsentierte die Kirche von Notre-Dame de Grâce einige feindliche Tags auf ihren Mauern: «Tod dem Gott, Feuer den Kirchen». Am 29. Januar werden auf der Kirche Saint-Jean Baptiste von Belleville, im XIX, «Dreckspriester, friss deine Soutane und deine Moral…», «Die einzige Kirche die aufklärt ist die, die brennt», «Alle Mächte sind mörderisch, weder Gott noch Herren». Delanoë hat die „beleidigenden Inschriften“ sofort verurteilt und gefordert, dass die Autoren sofort verhaftet werden (aber nix gewesen!). Die Wahlkampagne verpflichtet, man muss seinen Kumpanen Pfaffen doch den Arsch lecken während der eigene Präsident vor dem Papst niederkniet… Die Kirchen werden schon immer dazu benutzt, die Toten in Frieden und die Lebenden auf den Knien zu halten, also sollen sie brennen!

– CATASTOR!!!- Am Nachmittag des 23. Dezember entgleiste im Rangierbahnhof von Bourget bei Drancy ein Waggon mit sechs Tonnen Atommüll, diesmal ohne eine Katastrophe zu verursachen. Effektiv fahren jährlich 500 Castor-Züge mit radioaktivem Material durch Frankreich, jedes mal unter der Gefahr, eine Katastrophe auszulösen. In einer Welt, in der gewisse Leute nichts als Rohstoffe zur Ausbeutung sehen, wo das Leben in homöopathischen Dosen verläuft, wo ein Nuklearunglück „technischer Zwischenfall“ genannt wird, muss man sich entscheiden: anständig und nett warten bis ein kleiner Krebs uns auf einen kleinen Tod hinführt oder dem Nuklearen den Garaus zu machen.

– PAFF DEM TAV! – In der Nacht 7./8. Januar erhielten die Scheiben der SNCF-Läden des 4., 13. und 17. Arrondissements zahlreiche Schläge und Schrift «Der Kampf geht weiter, Freiheit» in Solidarität mit dem Kampf gegen den Bau einer neuen Hochgeschwindigkeitslinie Lyon-Turin (TAV) in den italienischen Alpen. Gegen die Hochgeschwindigkeit, greifen wir immer schneller an!

– SOLL SIE DOCH VERBRENNEN, DEINE ENERGIE! – Am Morgen des 13. Dezember verursachte ein materieller «Zwischenfall» einen Stromausfall in 150’000 Haushalten in sieben Arrondissements von Paris, der 20 Minuten dauerte. Die Einspeisung einer Höchstspannungslinie, welche die Werke Cretaine, Tolbiac, Gobelins (im 13.) und Erasme (5.) verbindet, wurde unterbrochen. Die Ursache des Zwischenfalls wird in der Presse nicht genannt, aber RTE signalisiert immerhin, die Panne «hänge nicht mit der Kälte zusammen»… böswilliger Akt also? Was wir hoffen!

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Aus Lucioles, Februar 2014, N.15

Üb. mc, Knast Bostadel, CH-Menzingen aus franz.

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